Umfrage

Grosse Nachfrage nach Teilzeitstellen im Maler- und Gipsergewerbe

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Die Umfrage zu Projektbeginn zeigte: Die Nachfrage nach Teilzeitarbeit war grösser als das Angebot. Für familienfreundliche Arbeitsbedingungen und den Erhalt von Fachkräften brauchte es mehr Teilzeitstellen.

Eine Mehrheit der Unternehmen (60%) und der Arbeitnehmenden (70%) fand es wichtig, dass die Unternehmen im Maler- und Gipsergewerbe mehr Teilzeitstellen anbieten. Insgesamt 864 Arbeitnehmende und 311 Unternehmen des Maler- und Gipsergewerbes der Deutschschweiz beteiligten sich an der Umfrage, welche von Oktober 2018 bis Januar 2019 schriftlich und online durchgeführt wurde.

Zustimmung bei jungen Leuten und Frauen am höchsten

Die Zustimmung zu Teilzeitarbeit fiel im Malergewerbe bei Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden grösser aus als im Gipsergewerbe. Am weitaus höchsten war die Zustimmung bei den Frauen: 90% der Malerinnen und 5 von 6 Gipserinnen fanden, es brauche mehr Teilzeitstellen. Bei den Männern waren 67% der Maler und 49% der Gipser dieser Meinung. Ebenfalls auf grosse Zustimmung stiess das Anliegen bei den jungen Arbeitnehmenden: 82% der bis zu 26-jährigen Arbeitnehmenden fanden es wichtig, dass es mehr Teilzeitstellen in der Branche gibt. Auch bei den Unternehmen war die Zustimmung bei der jüngeren Unternehmergeneration am höchsten (73% Ja-Anteil bei den bis zu 30-jährigen und 67% bei den 31-40-jährigen Arbeitgebenden).

Vor allem junge Männer wollten sofort eine Teilzeitstelle

Die Umfrage hat auch die Nachfrage nach Teilzeitarbeit erfasst: Jede/r 10. Vollzeitbeschäftigte hätte am liebsten sofort von einer Vollzeit- auf eine Teilzeitstelle gewechselt, und zwar unabhängig von Branche und Geschlecht. Am häufigsten äusserten 32- bis 36-jährige Männer diesen Wunsch (23% in dieser Alterskategorie). 38% der Vollzeitbeschäftigten antworteten mit «vielleicht in den nächsten Jahren». Hier gab es Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Berufen: Jede 2. Malerin, jeder 3. Maler und jeder 4. Gipser konnte sich dies vorstellen. Am deutlichsten war der Wunsch nach einer mittelfristigen Teilzeitstelle bei den jungen weiblichen Arbeitnehmenden (56% der Frauen bis 36 Jahre).

Auch von Unternehmensseite wurde der Bedarf an Teilzeitstellen bejaht: Rund ein Drittel der Arbeitgebenden sah ein aktuelles und rund ein Drittel ein eventuell mittelfristiges Bedürfnis von Maler/Gipser/innen nach Teilzeitarbeit.

Wichtigster Grund für Teilzeitarbeit: Familie

Als wichtigsten Grund für Teilzeitarbeit nannten Arbeitnehmende und Arbeitgebende die Familie. Als zweitwichtigster Grund folgte bei den Arbeitnehmenden die Gesundheit, danach Weiterbildung sowie Freizeit und Hobby.

Die Arbeitgebenden nannten als zweitwichtigsten Grund den Erhalt von Fachkräften. Die weiteren Gründe wurden unterschiedlich gewichtet: So war beispielsweise für Unternehmen, die bereits Teilzeitstellen anboten, die grössere Flexibilität ein wichtigeres Argument als für Unternehmen ohne Teilzeitstellen. Für letztere wäre insbesondere das Vorruhestandsmodell (VRM) ein wichtiger Grund für Teilzeitarbeit.

Die Resultate der Umfrage zum Herunterladen:

Ausführlicher Bericht

Zusammenfassung (2 Seiten):
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